Der Rhäden bei Obersuhl

Der Rhäden bei Obersuhl an der hessisch-thüringischen Grenze ist ein Naturschutzgebiet, das eine wertvolle Heimat für viele bedrohte Vogelarten, Amphibien und Pflanzen bietet, aber auch als Naherholungsgebiet von überregionaler Bedeutung ist.

Der Rhäden liegt in einer Senke des Gerstunger Beckens, die im Laufe der letzten zwei Millionen Jahre durch tektonische Absenkungen und Auslaugungen von Kalisalzen entstand. Zunächst war das Gebiet von einem See bedeckt, später entstand hier durch Verlandung und Moorbildung eine Sumpflandschaft mit Sauergraswiesen.

Diese Sumpflandschaft wurde jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts trockengelegt, um sie für die Landwirtschaft nutzbar zu machen.

Dank der Initiative von Naturschützer Anfang der 1970er Jahre gelang es den Rhäden in ein Feuchtbiotop zurückzuführen und ab 1973 unter Naturschutz zu stellen. Nach der Grenzöffnung wurde das Schutzgebiet um den Dankmarshäuser Rhäden auf thüringischer Seite erweitert.

Diese jahrelange Arbeit mit Renaturierungsmaßnahmen machte sich bezahlt indem viele bestandbedrohte Tier- und Pflanzenarten erhalten bzw. wiederangesiedelt werden konnten.

Besonders in Sachen Vogelschutz ist das Naturschutzgebiet von großer Bedeutung. Mehr als 200 verschiedene Vogelarten konnten hier bereits beobachtet werden, darunter rund 50 Arten, die als besonders schutzbedürftig eingestuft werden.

Auch seltene Amphibienarten wie Grünfrösche, Laubfrösche oder Kammmolche fühlen sich in den Feuchtbiotopen naturgemäß wohl.

Naturfreunde können den Rhäden bei Obersuhl mit seiner einmaligen Tier- und Pflanzenwelt auf einem etwa 8 Kilometer langen Rundweg entdecken. An 4 verschiedenen Stellen des Weges befinden sich Beobachtungsstände, die mit kostenlosen Spektiven ausgestattet sind und so die Beobachtung der Vogelwelt aus nächster Nähe erlauben. Der Beobachtungsturm am Schleusengraben ermöglicht darüber hinaus einen schönen Rundumblick über das Naturschutzgebiet.

Rund um den Rhäden stehen verschiedene Parkplätze zur Verfügung, so dass das Gebiet leicht zugänglich ist.

Fototipps

Die vier Beobachtungsstellen eignen sich zwar sehr gut, um einen freien Blick auf die Tierwelt des Rhäden zu bekommen, dennoch ist die Entfernung immer noch recht groß, um die Tiere nicht zu stören. Daher ist das wichtigstes Utensil sicherlich ein Objektiv mit möglichst großer Brennweite, damit gute Fotos im Rhäden gelingen.

Besonders interessant werden die Bilder, wenn man Tiere in Bewegung einfängt, also beispielsweise Wasservögel beim Start oder Landeanflug. Dabei sollte unbedingt auf eine möglichst kurze Verschlusszeit geachtet werden, um scharfe Fotos zu machen. Je nach Lichtbedingungen wird dazu eine offene Blende benötigt, um das Bild ausreichend zu belichten. Auch vor einer höheren ISO-Zahl sollte man nicht zurückschrecken, um kurze Verschlusszeiten zu erreichen. Etwaiges Rauschen, welches bei hohen ISO-Werten entstehen kann, lässt sich mit moderner Bildbearbeitungssoftware inzwischen erstaunlich gut reduzieren.

Alle Bilder vom Rhäden

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