Kellerwaldturm auf dem Wüstegarten

Der Wüstegarten ist mit 675 Metern der höchste Berg in der Region Kellerwald / Edersee und bietet damit beste Voraussetzungen für einen Aussichtsturm mit atemberaubenden Ausblicken auf ganz Nordhessen. Auf dem höchsten Punkt der Erhebung im Schwalm-Eder-Kreis steht der Kellerwaldturm und ist sowohl Wahrzeichen als auch beliebtes Ausflugsziel für die gesamte Region zugleich.

Der markante Turm auf dem Wüstegarten wurde 2003, als Nachfolger eines älteren Aussichtsturms von 1971, aus widerstandsfähigem Lärchen-Kernholz errichtet und hat eine Gesamthöhe von 28 Metern. Um auf die überdachte Aussichtsplattform in 25 Metern Höhe zu gelangen, muss der Besucher zunächst 123 Treppenstufen bezwingen, bevor er mit einem grandiosen Fernblick auf die nordhessische Umgebung belohnt wird.

Neben dem Ausblick auf den Kellerwald und den Habichtswald im Nordosten, reicht die Sicht auch auf den Knüll, die Rhön und den Vogelsberg im Osten bzw. Südosten. Im Westen dagegen erstrecken sich die Höhenzüge des Rothaargebirges und des Sauerlands bzw. Uplands.

Jedoch wird man vermutlich nicht mehr allzu lange den Blick vom Kellerwaldturm genießen können, so wie wir ihn heute kennen. Laut Zeitungsberichten plant der Deutsche Wetterdienst den in die Jahre gekommenen Aussichtsturm durch einen neuen Betonturm zu ersetzen. Neben einem 6 Meter hohen Radom zur Erfassung von Wetterdaten, soll der neue Turm auch mit einer Aussichtsplattform ausgestattet werden, so dass man auch weiterhin eindrucksvolle Fernblicke genießen kann.

Sehenswertes am Wüstegarten

Ein Aufstieg auf den Wüstegarten lohnt sich allerdings nicht nur aufgrund der schönen Aussicht vom Kellerwaldturm, auch der Weg dorthin hat bereits einiges zu bieten. Da der Berg durch einen Quarzit-Kamm mit anstehenden Klippen und ausgedehnten Blockfeldern geprägt ist, gibt es am Wegesrand immer wieder eigentümliche Gesteinsformationen zu bestaunen.

Wie zum Beispiel die sogenannte Mausefalle, die ihren Namen einem Felsen verdankt, der im 45 Grad Winkel auf einer Grundplatte thront.

Oder auch den Exhelmer Stein, einer Felsklippe mit Gipfelkreuz, das Wanderern die Möglichkeit bietet sich in ein Gipfelbuch einzutragen.

Doch nicht nur in der heutigen Zeit zieht es die Menschen auf den Gipfel des Wüstegarten, rund um das Gipfelplateau kann man immer wieder auf die Reste eines Ringwalls stoßen, der vermutlich aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. stammt. Ursprünglich wurde der Steinwall sogar auf die Eisenzeit (1. Jahrtausend v. Chr.) datiert.

Seit dem Jahr 2020 existiert am südlichen Hang des Gipfels ein Moor-Erlebnispfad, der auf einem Bohlensteg durch die einzigartige Moorlandschaft mit vielen seltenen Pflanzenarten führt.

Die Waldlandschaft am Wüstegarten ist zudem Teil des Naturschutzgroßprojektes Kellerwald-Region. Eine Maßnahme des Projektes war die Entfernung der künstlich eingebrachten Fichten und die Freilegung von Blockfeldern mit Flechten und Moosen. Zukünftig sollen hier Birken und Ebereschen einen lichten Wald bilden, später könnten auch noch Buchen und Ahorn dazukommen.

Zugang zum Kellerwaldturm

Die schnellste Möglichkeit, um zum Turm zu gelangen, ist der Fußweg vom Wanderparkplatz Haddenberg, von dort geht es auf knapp vier Kilometern stetig bergauf bis zum Ziel.

Aber auch andere Wanderwege von Densberg, Jesberg oder Bergfreiheit führen auf den Gipfel des Berges.

Außerdem führt der 167 Kilometer lange Kellerwaldsteig über den Grat auf dem Wüstegarten.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe sind beispielsweise die Burg Jesberg oder die Burg Löwenstein.

Alle Bilder vom Kellerwaldturm am Wüstegarten

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