Niederwalddenkmal und Ostein’scher Landschaftspark

Hoch oben über den Ufern des Rheins steht eines von Hessens bekanntesten Denkmälern und erinnert an die Einigung Deutschlands im Jahre 1871. Das Niederwalddenkmal ist Anziehungspunkt für die gesamte Region des Oberen Mittelrheintals und lässt sich hervorragend mit einem Besuch des angrenzenden Niederwald Landschaftspark verbinden.

Im Anschluss an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 fand die Gründung des deutschen Kaiserreichs statt, das 25 Einzelstaaten zusammenführte und so den Grundstein für den modernen deutschen Nationalstaat legte.

Dem Zeitgeist entsprechend fanden zu diesem Anlass überall in der neuen Nation Überlegungen zum Bau von monumentalen Gedenkbauwerken statt, die an das historische Ereignis erinnern sollten.

So auch in Hessen, wo sich – nach einem Vorschlag von Schriftsteller Ferdinand Hey’l – schnell der Standort am Niederwald bei Rüdesheim herauskristallisierte. Vom Beginn der Planungen 1871 bis zum Beginn der Bauarbeiten dauerte es dann noch einmal sechs Jahre und weitere sechs Jahre bis zum Abschluss im Jahre 1883.

Am 28. September 1883 schließlich wurde das Niederwalddenkmal mit einer Rede von Kaiser Wilhelm I. eröffnet.

Das Bauwerk besteht aus einer bronzenen Statue der Germania, die mit erhobener Krone und friedvoll gesenktem Schwert über den Rhein wacht. Diese steht auf einem Sockel, den folgende Inschrift ziert: ZUM ANDENKEN AN DIE EINMUETHIGE SIEGREICHE ERHEBUNG DES DEUTSCHEN VOLKES UND AN DIE WIEDERAUFRICHTUNG DES DEUTSCHEN REICHES 1870–1871.

Unterhalb des Sockels befindet sich das Hauptrelief auf dem 133 Personen, die im vorangegangen Krieg gegen Frankreich eine wichtige Rolle gespielt haben, wie beispielsweise Fürsten und Generäle, abgebildet sind.

Insgesamt kommt das Niederwalddenkmal so auf eine Gesamtgröße von 38,18 Metern und ein Gewicht von 75 Tonnen.

Niederwald Landschaftspark / Ostein’scher Park

Doch ein Besuch des Denkmals lohnt sich nicht nur, um das historische Bauwerk zu bewundern, auch ringsherum gibt es einiges zu erleben. So hat man beispielsweise von der Plattform des Niederwalddenkmals eine herrliche Panoramasicht auf das Rheintal oder man verbindet den Ausflug mit einem Spaziergang durch den Landschaftspark Niederwald.

Dieser wurde ab 1764 von Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein angelegt, warum er auch Ostein’scher Park genannt wird. Von Ostein lies damals zunächst ein Jagdschloss auf der bewaldeten Berghöhe errichten, später folgten weitere Bauten als Parkrequisiten. So wurden an besonderen Punkten des Niederwaldes außergewöhnliche Aussichten in das Rheintal inszeniert. Beispielsweise die heute noch gut erhaltene Rossel, eine künstliche Ruine mit Aussichtsturm, von dem man einen grandiosen Ausblick auf das Rheintal und das Binger Loch hat.

Weitere Bauwerke waren der Rittersaal, von dem heute noch nur Grundmauern übrig sind und die inzwischen wieder zugängliche Zauberhöhle, die ebenfalls eine tolle Aussicht auf die gegenüberliegende Rheinseite ermöglicht.

Für Tagesbesucher steht ein Parkplatz am Niederwalddenkmal zur Verfügung, besonders spannend gestaltet sich die Anreise allerdings, wenn man in Rüdesheim parkt und von dort mit der Seilbahn über die Weinberge hinauf gleitet.

Von der Bergstation der Seilbahn beginnt ein Rundweg, der am Denkmal und den schönsten Bauten des Landschaftsparks vorbeiführt und am Jagdschloss endet.

Alle Bilder vom Niederwalddenkmal und Landschaftspark

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Close Menu